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Sigiriya: Warum baut man bitte eine komplette Festung auf einen erloschenen Vulkan?

Kristina und Thomas
Kristina und Thomas

Reisebegeistertes Paar aus Erlangen.
Gemeinsam haben wir bisher mehr als 45 Länder bereist.

Da steht er also. Mitten im Sonnenuntergang taucht auf einmal der Monolith von Sigiriya auf. Ein riesiger Felsbrocken mitten in der Landschaft. Und auf seinem Rücken: Eine Festung! Wer macht denn sowas?

Nach unserem kurzen Abstecher in die Höhlentempel von Dambulla hat uns unser Tuk-Tuk-Fahrer wie vereinbart noch nach Sigiriya gebracht. Leider waren wir pünktlich zum Sonnenuntergang da. Du weißt wahrscheinlich selbst, dass das eine ganz schlechte Zeit ist, um eine Unterkunft zu finden.

Wie? Alles Fully-Booked? Das gibt´s doch nicht!

Aber nach langem Hin und Her und Abgewiesen-werden wegen „Fully booked“, stand da auf einmal ein Mann am Straßenrand, der ein Homestay hat. Ein Zimmer von zwei wäre noch frei. Nach einem kurzen Check und Verhandlung der Konditionen hatten wir ein Top-Homestay ein bisschen abseits der Hauptstraße und inmitten von Reisfeldern. Die ganze Familie hat sich um uns gesorgt und war mehr als reizend.

Das Essen war auch sehr lecker und alles von der Familie selbst gekocht. Deswegen mussten wir auch zwei Stunden vorher Bescheid geben, wann wir essen wollten. Aber dafür hat uns die komplette Familie dann auch ganz stolz erzählt, wer was gekocht hat.

So erfuhren wir auch, das rund um das Homestay die ganze Familie des Besitzers wohnt und andere Homestays betreibt oder TukTuk fährt. Es stimmt also doch, wenn die Taxifahrer sagen, „mein Onkel hat ein ganz tolles Homestay. Das muss ich Dir zeigen.“

 

Unterkunft in Sigiriya

Anura Sigiri Homestay (Sigiriya)
Sehr nettes Homestay mit zwei Gästezimmern, das ein bisschen abseits von der Hauptstraße am Ende einer unbefestigten Straße direkt an Reisfeldern liegt.

Doppelzimmer etwa 2.500 Rs. inkl. Frühstück

Early bird und so …

Am Morgen wollten wir eigentlich früh aufbrechen, aber das Frühstück dauerte etwas länger. Aber trotzdem schafften wir es, uns noch Räder zu mieten und damit zum Touristeneingang nach Sigiriya zu radeln.

Von der Stadt ist es schon ein Stück entfernt. Man kann es bestimmt auch laufen, aber uns war es zu warm. Wir wussten auch, dass wir bei der Hitze noch auf den Felsen klettern mussten.

Leider sind wir dann mit ein paar teils deutschen Reisegruppen voll rüstiger Rentner auf den Monolithen gestiegen. Es ging nur im Schritt-Tempo voran und ständig rissen die Senioren schlechte Witze.

Am lustigsten wurde es jedesmal, wenn wieder eins der zahlreichen Schilder vor den aggressiven Hornissen warnte.

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Überforderte Rentner an den Wolkenmädchen

An den Wolkenmädchen waren die Rentner komplett überfordert. Denn hier muss beim Fotografieren der Blitz ausgeschaltet werden. Viele wissen nicht, wie es geht. Aber geschäftstüchtigte Guides verlangen pro Ausschalten 1 US-$. Das ist ein richtig richtig lukratives Geschäft.

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Der Weg zu den Wolkenmädchen. Die verstecken sich in dem braunen „Käfig“ oben links

Über verschiedene Stufen geht es zuerst vorbei an den Malereien der Wolkenmädchen. Dann wieder ein Stückchen runter, bevor man dann an er Spiegelwand vorbei an den Fuß der Festung kommt.

Hier wacht ein stilisierter Löwe (man erahnt ihn zumindest anhand der riesigen Füße) und wartet darauf, dass man über noch mehr Stufen den Gipfel erklimmt.

Neben den neuen Treppen sieht man noch die kleinen Stufen, die direkt in den Fels geschlagen sind. Wenn Du also denkst, Treppensteigen wäre hier hart und anstrengend, dann sei froh, dass Du nicht ohne Absicherung über den blanken Felsen klettern musst.

Wenn Du einmal oben bist, lass Dir Zeit

Oben angekommen erwartet einen erstmal eine wunderschöne Rundum-Aussicht. Sobald die verdaut ist, erkennt man die Reste der einst riesigen Festungsanlage. Am Beeindruckendsten fand ich persönlich die vielen Pools und Wasserreservoirs, die hier in den Fels geschlagen wurden.

Nimm Dir auf dem Gipfel Zeit. Setz Dich irgendwo in den Schatten und während Du Dich vom Aufstieg erholst, hast Du vieleMöglichkeiten, die Szenerie auf Dich wirken zu lassen:

Du sitzt gerade mitten in Sri Lanka auf einem erloschenen Vulkan inmitten von jahrhundertealten Ruinen einer altertümlichen Festung – in etwa 200 Metern Höhe über dem Ort!

Und warum steht die Festung jetzt dort oben?

Gebaut hat das Ganze Kassapa I.. Er wurde als Sohn einer der Nebenfrauen von König Dhatusena von Anuradhapura geboren und brachte ihn im Jahr 473 n. Chr. um und ernannte sich so selbst zum König.  Leider gefiel das seinem Halbbruder Moggallana überhaupt nicht. Denn eigentlich stand der Titel ihm zu, aber er befand sich zu dieser Zeit in Südindien im Exil.

Um sich vor der Rache Moggallanas zu schützen, ließ er die Festung auf dem erloschenen Vulkan errichten und flüchtete sich dorthin. Während dieser Zeit war Sigiriya Hauptstadt Sri Lankas.

491 n. Chr. zog Moggallana mit seiner Armee in Sigiriya ein, besiegte seinen Bruder, wurde König und machte Anuradhapura wieder zur Hauptstadt.

 

Wie kommst Du nach Sigiriya

Von Kandy aus

Am einfachsten ist es mit einem der vielen Busse, die über Dambulla direkt nach Sigiriya weiterfahren. Eventuell musst Du in Dambulla den Bus wechseln

Von Pollonaruwa aus

Um von Pollonaruwa direkt nach Sigiriya zu kommen, buchst Du Dir entweder einen Fahrer oder fährst mit dem Bus. Nimm die Verbindung von Pollonaruwa nach Dambulla und wechsel an der Inamaluwa Junction in den Bus nach Sigiriya.
Wir sind gegen Mittag in Pollonaruwa los, sind mit dem Bus direkt nach Dambulla gefahren und haben uns am späten Nachmittag noch den goldenen Tempel und die Höhlen angeschaut. Von dort ging es dann mit dem TukTuk nach Sigiriya, wo wir am frühen Abend angekommen sind.

 

Soviel könnte Dein Aufenthalt in Sigiriya kosten

  • TukTuk von Dambulla nach Sigiriya: 1.800 Rs
    (Er hat uns aber schon in Dambulla vom Busbahnhof zu den Höhlen gefahren, dort mit dem Rucksack gewartet und uns nach Sigiriya gebracht)
  • Unterkunft in Sigiriya (inkl. Frühstück): 2.500 Rs
  • Eintritt Sigiriya: 30 US-$
  • Fahrrad leihen 1/2 Tag: 400 Rs/Person
  • 2 Cola am Straßenrand: 150 Rs
  • Transfer im Taxi von Sigiriya nach Dambulla: 800 Rs
  • Busfahrt von Dambulla nach Kandy (2,5 Stunden): 90 Rs/Person

 

Alternative auf dem Berghügel nebenan

Wenn Du Dir die 30 US-$ für Sigiriya sparen möchtest, dann gibt es noch ein paar Kilometer weiter entfernt einen Bergrücken. Den kann man umsonst besteigen und hat dann einen tollen Blick auf den erloschenen Vulkan.

Allerdings verstehe ich das nicht ganz. Denn wenn ich mir schon die Strapazen antue, um nach Sigiriya zu kommen, dann will ich doch auch sehen, was sich da oben auf dem Felsen versteckt.

 


 

Sigiriya habe ich im März 2015 Rahmen einer fast vierwöchigen Reise durch Sri Lanka besucht. Die genaue Route und viele Informationen zu Transport, Unterkünften und Kosten findest Du unter Urlaub in Sri Lanka – ein Routenvorschlag für 4 Wochen Kultur, Tiere und Strand.

 

Warst Du schon mal in Sri Lanka und Sigiriya? Hast Du noch ein paar Tipps? Schreib sie mir in die Kommentare.

 

Dieser Artikel ist Teil einer Serie. Hier findest Du die weiteren Artikel über 4 Wochen in Sri Lanka.

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  7. Goldener Tempel und Höhlenmalerei in Dambulla
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pixelschmitt - Deutschlands wohl größte Reiseblogger

#pixelschmitts
Hi, wir sind Kristina und Thomas. Wir reisen richtig gerne und haben auch schon sehr viel von der Welt gesehen. Auf unserem Blog pixelschmitt.de erzählen wir Dir von unseren Reisen und geben Dir Ideen und Tipps zum Nachreisen. 

3 Gedanken zu „Sigiriya: Warum baut man bitte eine komplette Festung auf einen erloschenen Vulkan?“

  1. Ein schöner Bericht und tolle Bilder. Die Schilder sind mir auch aufgefallen. Auf einem, das vor einer 200 Meter mehr oder weniger senkrechten Wand ohne Treppe stand, hiess es sinngemäss: „Be careful when you go down…“ 🙂

    Den Preis von 30 Dollar (bei mir vor drei Jahre noch 25) fand ich schon recht happig. Aber Sigiriya ist die Wucht und war das Geld am Ende schon wert, fand ich. Dass jemand den ganzen Weg dorthin nimmt und dann auf den anderen Felsen steigt, kann ich auch nicht verstehen.

    Wenig begeistert hat mich alles Dambullah. Die Höhe war super klein und die Zeichnungen auch nicht gerade eindrücklich. Wer schon in China war (Dunhuang, Yungang oder Luoyang) wird hier ziemlich enttäuscht.

    Antworten
    • Hi Oli,

      danke für Deinen Kommentar. Ich glaube, das Schild, das Du meinst, habe ich sogar auch fotografiert. Muss ich mal suchen. Soweit ich mich erinnere, gab´s da aber sogar ein kleines Türchen im Zaun.

      Ich habe von mehreren (meist sehr jungen) Reisenden gehört, dass Ihnen der Preis zu hoch ist. Manche wollten einfach auf den benachbarten Bergrücken und wieder andere wollten einfach ganz früh auf den Felsen und dann eben auch die Absperrungen überklettern – ohne zu zahlen.

      Die anderen Höhlenmalereien in China habe ich leider noch nicht gesehen, aber Dambulla fand ich schon auch sehr spektakulär. Aber dann muss ich wohl mal nach China reisen.

      Viele Grüße
      Thomas

      Antworten

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