Das findest du hier
Killing Fields in Kambodscha

Die Killing Fields in Kambodscha

Kristina und Thomas
Kristina und Thomas

Reisebegeistertes Paar aus Erlangen.
Gemeinsam haben wir bisher mehr als 45 Länder bereist.

In Kambodscha haben wir das Foltergefängnis S21 und die Massengräber vor Phnom Penh besucht.

Die Killing Fields in Kambodscha haben wir im April 2009 besucht. Im Rahmen unseres einjährigen Sabbaticals haben wir Kambodscha bereist. Dort haben wir unseren 200. Reisetag gefeiert, durch den Besuch auf den Killing Fields waren wir aber sehr traurig und nachdenklich.

Die Killing Fields bei Phnom Penh

Kambodscha. Wenn man diesen Namen hört, dann denkst du wahrscheinlich zuerst an die unglaublichen Tempel von Angkor. Allerdings gehört zu Kambodscha auch ein sehr dunkles Kapitel aus der jüngeren Geschichte des Landes.

Unter Pol Pot, dem selbsternannten Bruder Nummer 1, wurde das Land von 1975 bis 1979 von den Roten Khmer beherrscht. Die Roten Khmer haben die Bevölkerung aus den Städten vertrieben, um das Klassensystem abzuschaffen. 

Es sollte nur noch Bauern geben, die für die Versorgung des Landes sorgen sollten. Wer unter der alten Regierung gedient hat oder auch nur gebildet war, d. h. eine Fremdsprache konnte oder auch nur eine Brille trug, wurde umgebracht.

Auch wenn man damals nur in der Stadt gewohnt hat, war das ein Grund zu sterben. Da Munition für die Waffen sehr teuer war, wurde auf alles zurückgegriffen, was gerade so zur Hand war: Eisenstangen, Schaufeln, …

Im Foltergefängnis S21 in Phnom Penh ist das Lachen verboten
Im Foltergefängnis S21 in Phnom Penh ist das Lachen verboten

Das Foltergefängnis S21 mitten in Phnom Penh

Foltergefängnis S21 in Phnom Penh
Das Foltergefängnis S21 in Phnom Penh sieht von aussen harmlos aus

In Phnom Penh gab es das Foltergefängnis der S21 in dem die Menschen mittels Folter zu falschen Geständnissen gezwungen wurden.

Das Gefängnis war in einer alten Schule untergebracht, in der vier Gebäude mit jeweils drei Stockwerken zum Foltern und Einsperren umgebaut wurden.

Es wurden einfach die einzelnen Räume und Klassenzimmer mit Backsteinen oder Holz in kleine Zellen unterteilt (hier war – wie im Ganzen Gefängnis – das Sprechen verboten), während andere Räume nur zum Foltern verwendet wurden oder als Massenzellen dienten.

Massengräber in Phnom Penh

Wer die Folter (während der man trotz der Schmerzen keinen Laut von sich geben durfte) überlebt und sein erzwungenes Geständnis unterschrieben hat, wurde danach auf LKWs verladen und 15 Kilometer außerhalb der Stadt zu den Killing Fields gebracht.

Gleich nach der Ankunft mussten sich die Menschen vor die ausgehobenen Massengräber knien, bevor sie umgebracht wurden.

In den Massengräbern wurden später jeweils zwischen 100 und 450 Leichen gefunden.

Gedenkstätte zu Ehren der Opfer in den Massengräbern

Im ganzen Land wurden und werden immer noch Massengräber gefunden in denen noch viele unbekannte Tote liegen.

Um die Toten zu ehren, wurde für sie nach dem Ende der Herrschaft der Roten Khmer inmitten der Killing Fields eine Pagode errichtet. In deren Innerem sind die Überreste der hier gefundenen Menschen aufgebahrt.

Killing Fields Kambodscha: Pagode in der Gedenkstätte bei Phnom Penh
Killing Fields Kambodscha: Pagode in der Gedenkstätte bei Phnom Penh

Es ist ein sehr bedrückendes Gefühl heute einfach so durch die Schule zu laufen in der vor knapp 30 Jahren Menschen unter erbärmlichen Bedingungen gefangen gehalten wurden oder die Killing Fields mit den vielen Löchern der Massengräber im Boden zu besuchen.

Es war aber nicht so, dass hier damals nur Erwachsene leiden mussten. Auch viele Kleinkinder und sogar Säuglinge wurden hierhergebracht und getötet. Es ist verständlich, dass heute viele Schilder an der Schule den Besuchern jegliche Art von Lärm und sogar das Lachen verbieten. Hier gibts wirklich nichts zu lachen.

Schädel in der Pagode der Killing Fields bei Phnom Penh
Schädel in der Pagode der Killing Fields bei Phnom Penh

Die Roten Khmer haben mehr als 3 Millionen Menschen getötet

Insgesamt sind unter der vierjährigen Herrschaft der Roten Khmer zwischen 750.000 und 3.000.000  Menschen ums Leben gekommen. Aktuellste Belege zeigen, dass der Wert von 3.000.000 Toten wahrscheinlicher ist. 

Nicht alle wurden barbarisch getötet, sondern viele sind einfach verhungert. Denn der viele Reis, der angebaut werden musste, kam nicht dem Volk zugute, sondern wurde mit China gegen Waffen getauscht, um den Krieg gegen Vietnam bestreiten zu können.

Wir hoffen, dass die Machenschaften und Grausamkeiten der Roten Khmer die letzten Gräueltaten sind, die wir auf unserer Reise gesehen haben. 

Wir haben so viele Sachen erfahren (Hiroshima, Behandlung der Aboriginees und Maori, geheimer Krieg in Laos, Folgen des Vietnamkriegs, Rote Khmer), dass es langsam wirklich schwerfällt, das alles noch zu verdauen. 

Wir hoffen, dass wir es mit unseren Berichten schaffen, euch darauf aufmerksam zu machen, was in den entlegenen Ecken der Welt vorgefallen ist.

 

Schau mal, das interessiert dich bestimmt auch:

pixelschmitt - Deutschlands wohl größte Reiseblogger

#pixelschmitts
Hi, wir sind Kristina und Thomas. Wir reisen richtig gerne und haben auch schon sehr viel von der Welt gesehen. Auf unserem Blog pixelschmitt.de erzählen wir Dir von unseren Reisen und geben Dir Ideen und Tipps zum Nachreisen. 

2 Gedanken zu „Die Killing Fields in Kambodscha“

Schreibe einen Kommentar