Autofahren in Australien: Alles, was du wissen musst!

Autofahren in Australien: Alles, was du wissen musst!

Australien, das Land der Koalas, Kängurus und endlosen Straßen. Für viele ist es das ultimative Reiseziel und ein Traum, den roten Kontinent mit dem Auto oder Camper zu erkunden. Die Freiheit, über die weiten Landschaften zu fahren, von tropischen Regenwäldern bis zu staubigen Wüsten, ist verlockend. Doch bevor du dieses Abenteuer startest, gibt es einige wichtige Dinge zu beachten.

Inhaltsverzeichnis

Autofahren in Australien: Tipps fürs Outback

Wenn Du mit dem Auto durch das australische Outback fährst, solltest Du ein paar wichtige Punkte beachten.

Hier folgen jetzt keine Fahr- und Sicherheitstipps für 4×4-Offroad-Fahrer, die auf roten Schotterpisten querfeldein fahren wollen.

Unsere Tipps gelten für alle Touristen, die sich mit dem Mietwagen nur auf die gut ausgebauten Highways im Outback begeben. Selbst auf diesen Straßen solltest du definitiv wichtige Vorkehrungen treffen und Regeln beachten.

Autofahren in Australien: So sehen sie Straßen im Outback aus
Autofahren in Australien: So sehen sie Straßen im Outback aus - inklusive überfahrenem Känguruh (Roadkill)

Solltest du in Australien einen Camper oder ein Auto mieten? 

Die Frage, ob du einen Camper oder ein Auto mieten solltest, hängt oft von deiner geplanten Route und Reisedauer ab.

Camper: Mit einem Camper hast du in Australien die Flexibilität, in deinem eigenen Tempo zu reisen. Du kannst nahezu überall übernachten, wo es erlaubt ist, und hast immer eine Unterkunft dabei. Sixt Australien sowie andere lokale Anbieter haben eine breite Palette von Fahrzeugen, von kleinen Vans bis zu großen Wohnmobilen.

Auto: Planst du, hauptsächlich Städte zu besuchen oder nur eine kurze Rundreise zu machen, kann ein Auto die praktischere Wahl sein. In Metropolen wie Sydney oder Melbourne wimmelt es von Mietwagenanbietern. Ein Vergleich, beispielsweise bei einem Mietwagenvergleichsportal, kann dir helfen, das beste Angebot zu finden.

Kosten und Bedingungen für die Autovermietung in Australien

Dein Budget spielt natürlich auch eine Rolle. Es ist wichtig zu wissen, wie viel das Mieten eines Fahrzeugs in Australien kosten wird. Die Preise können je nach Saison, Art des Fahrzeugs und Mietdauer variieren. Grundsätzlich sind kleinere Autos und Vans tendenziell günstiger als größere Wohnmobile oder spezialisierte 4WD-Fahrzeuge.

Das Mindestalter zum Mieten eines Autos variiert zwischen den Anbietern, oft liegt es bei 21 Jahren. Für jüngere Fahrer kann eine Zusatzgebühr anfallen.

Dein Führerschein und die australischen Verkehrsregeln

In Australien darfst du mit deinem deutschen Führerschein fahren. Ein internationaler Führerschein ist jedoch empfehlenswert, vor allem, wenn dein Führerschein nicht auf Englisch ist.

Eine Besonderheit, an die du dich gewöhnen musst: In Australien wird auf der linken Seite gefahren! Das mag anfangs ungewohnt sein, aber du wirst dich schnell daran gewöhnen.

Was erwartet dich auf den Straßen Australiens?

Australien ist ein riesiges Land mit vielen verschiedenen Landschaften und Bedingungen:

  1. Lange Distanzen: Es gibt Strecken, auf denen du stundenlang durch unveränderte Landschaften fahren wirst. Plane deine Pausen und Tankstops gut.
  2. Wildtiere: Sei besonders in der Dämmerung vorsichtig. Kängurus und andere Tiere können plötzlich auf die Straße springen.
  3. Abgelegene Gebiete: In vielen Regionen gibt es keinen Handyempfang. Überlege, ob ein Satellitentelefon für dich sinnvoll ist.
  4. Unbefestigte Straßen: Viele atemberaubende Orte sind nur über Schotterpisten erreichbar. Ein 4WD könnte hier die bessere Wahl sein.

In Australien ein Auto kaufen oder lieber mieten?

Wenn du länger in Australien bleiben möchtest, könnte es sinnvoller sein, ein Auto zu kaufen und es vor deiner Abreise wieder zu verkaufen. Als Tourist ist das durchaus möglich, aber es gibt einige bürokratische Hürden. Mache daher deine Hausaufgaben und recherchiere gut.

Im Jahr 2008 haben wir unseren Wicked Camper in 3 Tagen etwa 2.500 Kilometer von Townsville an der Ostküste Australiens bis zu der kleinen Touristenstadt Yulara am Ayers Rock gefahren.

Und dann das ganze wieder zurück! 

Einige Australier, denen wir davon erzählten, meinten daraufhin nur: „You are two bloody legends!“

Im Verlauf der insgesamt über 5.000 Kilometer haben wir einige Erfahrungen gesammelt, die wir dir hier gerne weitergeben.

Autofahren in Australien: Mit dem Camper durchs Outback
Autofahren in Australien: Mit dem Camper durchs Outback

Besorg Dir eine gute Karte in Australien

Für uns ganz wichtig war unsere detaillierte Straßenkarte. Wir haben uns die aktuellste Ausgabe direkt in Australien besorgt, damit wir auch wirklich alle wichtigen Infos haben.

Du solltest beim Kauf der Karte darauf achten, dass auf jeden Fall die Kilometer zwischen den einzelnen Städten erkennbar sind.

Und noch wichtiger: Die verfügbaren Tankstellen sollten eingezeichnet sind.

Im Outback ist die Benzinversorgung anders als bei uns. Es gibt Streckenabschnitte, da liegen mehr als 200 Kilometer zwischen den einzelnen Städten und Tankstellen und das solltest Du auf jeden Fall aus Deiner Karte rauslesen können.

Das Benzin an den abgelegenen Tankstellen ist zwar richtig richtig teuer, aber Du brauchst es.

Selbst in Zeiten von Smartphones und Google Maps ist im Outback eine gedruckte Karte zur Sicherheit immer noch sehr wertvoll. 

Autofahren in Australien: Tanken im Outback
Tankstelle in Barkleys Homestead - mitten im Outback

Fahre nicht nach Einbruch der Dunkelheit - außer du fährst einen Roadtrain

Wenn Du Deinen Mietwagen in Australien in Empfang nimmst, dann wirst Du ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Du ab Einbruch der Dunkelheit außerhalb geschlossener Ortschaften nicht mehr fahren darfst. Und das legen wir Dir auch ans Herz.

Sobald es dämmert, erhöht sich die Gefahr, mit einem Känguru zusammenzustoßen.

Uns selbst ist das fast passiert und von anderen Reisenden haben wir wahre Schreckensgeschichten gehört.

Denn wenn Dein Wagen mit einem zwei Meter großen Känguru zusammenstößt, dann gibt das einen ganz schönen Schaden.

Versuche also am besten, schon vor Beginn der Dämmerung Deinen Platz für die Nacht zu haben.

Nimm ausreichend Verpflegung und vor allem viel Wasser mit

Das sollte eigentlich klar sein, aber wir wiederholen es lieber nochmal:
Nimm Dir ausreichend Essen und vor allem viel zu trinken mit.

Werde nicht übermütig! Bleibe wachsam und aufmerksam!

Du wirst stundenlang geradeaus fahren, die Landschaft ändert sich nur kaum und Dir begegnet vielleicht nur alle 100 Kilometer ein anderes Auto. Das verleitet schon dazu, mal ein bisschen unaufmerksam und übermütig zu werden. Also mal ein bisschen schneller fahren, freihändig fahren oder vielleicht sogar während der Fahrt eine Runde UNO spielen?

Aber tu das bitte nicht. Auch wenn es schon verlockend ist, halte dich an die bekannten Sicherheitsvorkehrungen.

Es gibt im Outback nicht viele Kreuzungen. Solltest Du aber doch mal an eine Kreuzung kommen, dann prüfe lieber zweimal, ob nicht doch irgendwo ein anderes Auto herkommt.

Wir haben im Outback zwei schwere Unfälle gesehen, bei denen Touristen mit ihrem Camper einen Roadtrain (LKW mit mindestens zwei Anhängern) übersehen haben und von dem Lastwagen komplett zerlegt wurden!

Man begegnet im Outback vielen großen Transporter, die teilweise komplette Häuser transportieren. So sieht das dann aus:

Unser kleiner Wicked Camper neben einem riesigen Roadtrain
Unser kleiner Wicked Camper neben einem riesigen Roadtrain
  • Schnall Dich an und fahre nicht zu schnell.
  • Durch die Hitze kann sich teilweise der Straßenbelag anheben und dann hebt Dein Auto auch schon mal gerne ab.
  • Außerdem gibt es auch im Outback Polizeikontrollen!

Im Outback gibt es neben Kängurus auch andere frei herumlaufende große Tiere wie Pferde, Kühe und Kamele (ja, es gibt wirklich Kamele in Australien). 

Und die sind natürlich auch tagsüber unterwegs und pfeifen beim Überqueren der Straßen herzlich darauf, ob gerade ein Auto kommt.

Autofahren in Australien: Kühe im Outback
Autofahren in Australien: Kühe im Outback

Pack ein Handy ein und wenn Du eine Panne hast: dann bleib beim Auto!

Für den Fall der Fälle solltest Du ein Handy dabei haben. Es kann zwar sein, dass es nicht überall funktioniert, aber es ist zumindest ein gutes Gefühl.

Wenn Du eine Panne oder einen Unfall hast, dann setze einen Notruf ab und versuche genau zu beschreiben, wo man Dich finden kann.

Danach bleibst Du an Deinem Auto. Egal was ist: Bleib in der Nähe Deines Autos.

Denn es ist sehr wahrscheinlich, dass man Dir Hilfe aus der Luft schickt. Und aus einem Flugzug oder Helikopter ist ein Auto leichter zu finden, als ein Mensch, der durch das Outback irrt.

Es gibt auch im Outback Überflutungen

Es klingt vielleicht ein bisschen übertrieben, aber auch im Outback kann es zu Überflutungen kommen. Wenn es regnet, nimmt der Boden das Wasser nicht so schnell auf und es kommt zu Springfluten.

Deswegen findest du auf vielen Strecken im Outback auch sogenannte Flood Ways. Das sind Vertiefungen in der Straße, durch die im Falle einer Flut das Wasser fließen kann.

Achte also bei Regen darauf, nicht planlos in die Flood Ways zu rasen. Sie werden vorher angekündigt, sodass eigentlich nichts passieren kann.

Von Australiern haben wir aber gehört, dass man bei überfluteten Straßen in Australien auch noch etwas anderes beachten sollte: Schlangen!

Denn die teilweise hochgiftigen Schlangen möchten ja auch im Trockenen bleiben. So kann es dann anscheinend schon mal passieren, dass man einer Giftschlange begegnet. Also am besten im Auto bleiben.

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4 Gedanken zu „Autofahren in Australien: Alles, was du wissen musst!“

  1. Wenn man aber nun im Outback liegen geblieben ist und man hat kein Handy-Empfang und der nächste Ort ist 200 km entfernt. Was macht man da? Habt ihr ein Satelliten-Telefon mitgehabt?

    Antworten
    • Hi Patrick,
      Nein, das hatten wir nicht. Am wichtigsten ist es, beim Wagen zu bleiben und nicht loszulaufen. Irgendwann kommt an den Hauptstrecken schon jemand vorbei und hilft. Off-road solltest Du Dich sowieso vorher irgendwo anmelden und sagen, was Du vorhast und wann Du wo ankommen willst.

      Antworten

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