XING: Zwischen Rückzug, Relevanzverlust und Neupositionierung
XING war einst das Flaggschiff der digitalen Businesswelt im deutschsprachigen Raum. Wer sich mit beruflichem Netzwerkaufbau beschäftigte, kam an der Plattform kaum vorbei. Heute liest man dagegen Fragen wie:
- Wird XING eingestellt?
- Was ist mit XING passiert?
- Lohnt sich das überhaupt noch?
Ein nüchterner Blick zeigt: Die Plattform befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel – mit ungewissem Ausgang.
Der langsame Abschied vom „sozialen“ Netzwerk
XING hat sich in den letzten Jahren sichtbar verändert – nicht durch Innovation, sondern durch Rückbau. Gruppen wurden abgeschafft, Eventfunktionen reduziert, das Newsfeed-Erlebnis bleibt blass. Die Plattform zieht sich zurück in eine neue Rolle: weg vom offenen Karrierenetzwerk, hin zur Recruitinglösung für Unternehmen.
Im Oktober 2023 verkündete die Betreiberin New Work SE einen klaren Strategiewechsel: Der Fokus soll künftig auf dem Stellenmarkt und B2B-Recruiting liegen. Zielgruppe sind nicht mehr aktiv vernetzungsfreudige Berufstätige, sondern Personalabteilungen.
Nutzer wandern ab – LinkedIn dominiert
Die Realität sieht so aus: Die meisten Nutzer:innen haben XING bereits den Rücken gekehrt. In einer LinkedIn-Umfrage von OnlineMarketing.de gaben 77 % der Befragten an, XING überhaupt nicht mehr zu nutzen. Nur 14 % verwenden es noch für berufliche Zwecke.
Business-Relevanz: LinkedIn im Aufwind – XING im Rückschritt
Während LinkedIn weltweit über 1 Milliarde Nutzer:innen erreicht und neue Funktionen wie KI-gestützte Content-Optimierung einführt, bleibt XING im Stillstand gefangen. Die Plattform verzeichnete laut Quartalsberichten zuletzt rückläufige Werbeumsätze (–21 %) und kämpft mit stagnierendem Wachstum.
Zwar wurde die Transformation in ein reines Job-Netzwerk offiziell „planmäßig“ umgesetzt, doch das kompensiert die wirtschaftlichen Rückgänge nicht. Der Versuch, sich als Gegenmodell zu LinkedIn zu positionieren, läuft ins Leere – auch weil es an echten Alleinstellungsmerkmalen fehlt.
Warum XING nicht mehr überzeugt: Die größten Schwächen
- Begrenzte Sichtbarkeit: Inhalte erzielen kaum Reichweite oder Resonanz
- Veraltete Nutzeroberfläche: Im direkten Vergleich zu LinkedIn wirkt XING schwerfällig
- Wenig Innovation: Keine sichtbare Entwicklung bei Features oder Formaten
- Kaum internationale Relevanz: Für globale Karrieren uninteressant
- Reduzierter Community-Aspekt: Networking findet kaum noch statt
Ist XING am Ende?
Nicht ganz – aber es ist auch nicht mehr das, was es einmal war. XING wird weiterhin existieren, vor allem als Recruiting-Tool für mittelständische Unternehmen im DACH-Raum. Für individuelles Sichtbarkeitsmarketing, Thought Leadership oder digitales Netzwerken ist es jedoch keine echte Option mehr.
XING ist nicht tot, aber LinkedIn ist die Gegenwart und Zukunft des Business-Networkings
Während XING sich intern neu sortiert, setzt LinkedIn Maßstäbe: als Plattform für Personal Branding, Corporate Influencing, B2B-Kommunikation und professionelles Netzwerken. Und der Trend zeigt klar: LinkedIn wird zur zentralen Plattform für Karrieren, Kundenkontakte und Content.
Wer heute sichtbar werden will – sei es als Selbständige:r, Führungskraft oder Fachkraft – kommt an LinkedIn nicht vorbei.
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