Aktuell sprechen alle über den neuen Digitaltrend NFT. NFT steht für Non-Fungible Tokens. Also einzigartige Tokens, die nicht ausgetauscht werden können. Sie können weder reproduziert noch zerstört werden. Gerade im Bereich der digitalen Kunst sorgen NFT für große Furore – und unvorstellbare Preise.
69 Millionen US-$ für ein digitales Kunstwerk von Beeple
Durch eine Auktion beim Auktionshaus Christies sind NFT in den Fokus der Medien gerückt. Ein Werk des Künstlers Mike Winkelmann – besser bekannt als Beeple – wurde dort in der vergangenen Woche für 69 Millionen US-$ verkauft.
Der Preis ist der aktuelle Höhepunkt eines Hypes, der vor ein paar Monaten an Fahrt aufgenommen hat.
Im Oktober verkaufte Beeple seine erste Serie von NFTs. Damals wurde ein Paar für je 66.666,66 US-$ verkauft wurde. Im Dezember verkaufte er eine Serie von Werken für insgesamt 3,5 Millionen US-$. Und im Februar wurde eine der NFTs für 6,6 Millionen US-$ weiterverkauft – der ursprünglich Preis lag bei 66.666,66 US-$ verkauft wurde.
Das Interessante ist, dass Beeples seit Jahren Kunst macht und bisher angeblich eher wenig damit verdient hat. Aber er hat es geschafft, auf Social Media eine riesige Community aufzubauen, die ihn jetzt sehr gerne unterstützt
Vor Beeples hat die Künstlerin Grimes innerhalb 20 Minuten Kunstwerke für 6 Millionen US-$ verkauft.
Das Interessante ist, dass die Käufer der Werke kein Gemälde in einem fancy Rahmen mit nach Hause nehmen. Oder eine Statue.
Die Käufer bekommen einen einzigartigen digitalen Token, besser bekannt als NFT.
Was sind NFT?
Geld kannst Du tauschen.
Für einen 20 € Schein, gebe ich Dir zweimal 10 € und der Wert bleibt gleich. So ein Schein ist nicht einzigartig.
Wenn etwas jedoch nicht fungibel, also nicht austauschbar ist, ist ein Tausch unmöglich. Dieses Objekt hat einzigartige Eigenschaften hat und kann nicht mit etwas anderem ausgetauscht werden. Ein NFT ist einzigartig und kann nicht gleichartig ausgetauscht werden (daher nicht fälschbar).
Ein NFT ist im Wesentlichen ein sammelbares digitales Asset, das als eine Form von Kryptowährung Wert besitzt. So wie Kunst als Geldanlage gesehen wird, sind auch NFTs eine interessante Art zu investieren.
Ein Gemälde wie die Mona Lisa ist einzigartig. Natürlich kannst Du jederzeit ein Foto von der Mona Lisa machen und das ausdrucken. Aber du bekommst nie das Original. Das Gemälde wird es immer nur einmal geben.
NFTs sind sogenannte einmalige Vermögenswerte in der digitalen Welt. Wie jedes andere Eigentum kannst Du die kaufen und verkaufen, aber die Tokens haben keine eigene greifbare Form.
Ganz kurz zusammengefasst sind NFT, also die digitalen Token, Eigentumszertifikate für virtuelle oder physische Vermögenswerte
Wie funktionieren NFT?
NFTs sind ein Blockchain-Thema. Ich bin kein Experte auf dem Thema und versuche, das so gut wiederzugeben wie ich das verstanden habe. Wenn ich hier Quatsch erzähle, dann korrigiere mich gerne.
De meisten NFTs sind Teil der Ethereum-Blockchain. Ethereum ist eine Kryptowährung, wie Bitcoin oder Dogecoin, aber die Ethereum Blockchain unterstützt auch diese NFTs, die zusätzliche Informationen speichern, die sie anders funktionieren lassen. Interessant ist, dass andere Blockchains auch ihre eigenen Versionen von NFTs implementieren können.
NFTs sind Teil der Ethereum-Blockchain (Ethereum ist eine Kryptowährung, wie Bitcoin oder Dogecoin), also sind sie individuelle Token in denen zusätzliche Informationen gespeichert werden können.
Diese zusätzlichen Information sind der wichtige Teil. Nur damit können sie die Form von Kunst, Musik, Video (und so weiter) annehmen. Die Dateiformate sind da sehr vielfältig: JPGS (Bild), MP3s (Ton), Videos, GIFs und mehr.
Die NFTs besitzen einen Wert und könnenwie andere Arten von Kunst gekauft und verkauft werden – und wie bei “regulärer” Kunst wird der Wert durch den Markt und die Nachfrage bestimmt.
Das heißt aber nicht, dass es nur eine digitale Version eines NFT-Kunstwerks auf dem Marktplatz gibt. Genauso wie Kunstdrucke eines Originals hergestellt, verwendet, gekauft und verkauft werden, sind auch Kopien einer NFT immer noch gültige Teile der Blockchain – aber sie werden nicht den gleichen Wert haben wie das Original.
Beeples zum Beispiel hat von seinem großen Werk auch nochmal 105 “Abzüge” verkauft. Jedes Token wurde für 1 US-$ verkauft – und alle 105 waren natürlich sofort verkauft.
Was kann alles NFT sein?
NFTs sind eigentlich alles, was irgendwie digital ist: Fotos, Video, Künstliche Intelligenz. Twitter-Gründer Jack Dorsey verkauft zum Beispiel seinen allerersten Tweet aus dem Jahr 2006 als NFT in einer Auktion.
Der aktuelle Preis liegt bei 2,5 Millionen US-$ (6. März 2021)
Auch Elon Musk mischt im NFT-Business mit
Es ist natürlich klar, dass auch Elon Musk den Hype mitbefeuert. Seine Tweets sorgen in der Finanzwelt regelmäßig für Aufruhr. Genau das ist auch mit diesem Tweet gemacht:
Es gibt (natürlich) bereits erste Interessanten, die dafür gerne ein paar Millionen zahlen wollen. Das Video ist angeblich eine Verhöhnung des NFT-Hypes.
Pizza Hut bietet auch NFTs an
Lust auf ein digitales Stück Pizza? Kein Problem! Pizza Hut Kanada verkauft jetzt auch digitale Pizza-Stücke. Ab dem 16. März soll es jeden Tag ein Stück Pizza zum Preis eines regulären Stück Pizza geben.
Bezahlt wird in Ethereum für 0,0001 ETH. Die Pizza gibt es in den beliebtesten Sorten Hawaii, Pepperoni, Canadian und Margherita.
Kann ich digitale Kunst nicht einfach kopieren?
So wie ich vorhin von der Fotos von der Mona Lisa erzählt habe, kannst Du natürlich auch NFTs einfach neu speichern. Rechte Maustaste und schon hast du Beeples Werk. Aber Damit wirst Du nicht zum Millionär. Dir fehlen die Informationen aus der Ethereum Blockchain, die belegen, dass Du der rechtmäßige Besitzer bist.
Alles andere ist nur eine billige Kopie – wie dein verwackeltes Handyfoto von der Mona Lisa.
Wo kannst Du NFT kaufen?
Es gibt verschiedene Plattformen auf denen Du NTF kaufen kannst. Hier ist eine kleine Liste (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):
Bei Makersplace kannst Du Deine eigenen NFTs erstellen. Dafür musst vorher als gelisteter Künstler auf der Plattform registrieren.
Sind NFT nur ein großer Betrug? Und was ist das Oracle Problem?
Es gibt auch kritische Stimmen, die NFTs als größten Scam (Betrug) bezeichnen. Die Technik dahinter sei nicht ausgereift und auf keinen Fall fälschungssicher.
Ich habe versucht, die Technik und die wohl begründete Kritik zu verstehen. Aber leider muss ich hier gestehen, dass mir da einfach Grundlagen fehlen, um das zu technisch zu bewerten. Die Argumentation klingt schlüssig, aber ich kann sie nicht bewerten.
Danke an Louis (instagram.com/glassofbrugal) für die Links. Ich habe es echt versucht, aber ich steige da echt nicht durch.
Ein Knackpunkt scheint das sogenannte “Oracle-Problem” rund um sogenannte Smart Contracts zu sein. Auch hier fehlt mir leider das Fachwissen, um das Thema zu bewerten.
Smart contracts running on blockchain networks have significant potential to increase efficiencies and reduce transactional costs across an array of industries. Smart contracts effectively minimize counterparty risk and provide transparency, but they still face several limitations to their capacity.
The growing need for external data flowing into blockchains and, by extension, smart contracts has led to debates and innovation around Oracles. Oracles are data feeds from external systems that feed vital information into blockchains that smart contracts may need to execute under specific conditions. The growing need for oracles represents the continued expansion of blockchain systems into practical and real-world use cases, where accurate data is crucial.
https://medium.com/@teexofficial/what-are-oracles-smart-contracts-the-oracle-problem-911f16821b53
Damit Du dir selbst ein Bild machen kannst, poste ich Dir hier ein paar Quellen dazu. Ich freue mich über deinen Kommentar zu dem Thema.