Ende September waren wir rund um Porto für einen Roadtrip mit dem Mietwagen unterwegs. Eine Woche lang haben wir die Gegend erkundet und waren schwer begeistert.
Mit dem Mietwagen durch Portugal - Unsere Route
- Porto
- Porto, Matosinhos, Villa Do Conde (45 Kilometer)
- Villa Do Conde > Strand > Braga > bei Guimaraes (100 Kilometer)
- Quinta do Tedo > Pinhao > Quinta do Tedo (50 Kilometer)
- Quinta do Tedo > Lamego > Porto (100 Kilometer)
Den Artikel haben wir im September 2016 veröffentlicht. Im Februar 2022 haben wir ihn nochmal aktualisiert.
Porto
3 Tage Aufenthalt (Sonntag, Montag, Dienstag)
Direkt nach der Landung in Porto ging es mit den Öffentlichen vom Flughafen in die Stadt.
Die Metro hält direkt vor dem übersichtlichen Terminal und je nach Ziel bist Du in etwa 30 bis 45 Minuten in der Altstadt. Die Züge sind neu und die Fahrt sehr komfortabel.
Ganz wichtig: Vorab ein Ticket am Automaten ziehen und dann vor der Fahrt entwerten. Wir haben am Automaten irgendwas falsch gemacht, denn wir hatten zwei Fahrten auf einem Ticket. Wir hätten aber zwei Tickets gebraucht.
Die Tickets kosten zum Glück nur etwa 1,80 Euro und so war das leicht zu verschmerzen.
Die Orientierung in Porto ist recht einfach. Es gibt den Fluss Douro, der die Stadt teilt. Nördlich ist die schöne Altstadt. Südlich davon findest Du die vielen Weinkeller.
Direkt am Fluß befindet sich das touristische Epizentrum, der Stadteil Ribeira.
Alle Touristen werden mindestens einmal während ihres Besuchs hier unterwegs sein. Es ist aber auch zu schön hier. Schöne Restaurants mit Blick auf Wasser, bunte Häuser und Straßenkünstler.
Verbunden werden die beiden Highlights durch die imposante Brücke Ponte Luis I. Zweistöckig kreuzt hier der Verkehr den Fluß. Unten direkt über dem Wasser Autos und Busse zusammen mit Fußgänger. Einige Meter weiter oben kreuzt die Metro. Fußgänger sind dort auch unterwegs.
Für Besucher mit Höhenangst ist das obere Level nicht zu empfehlen. Es ist wirklich sehr hoch hier oben.
Je weiter Du Dich in Richtung Norden von diesem touristischen Epizentrum entfernst, desto mehr Einheimische triffst Du. Hier gibt es Restaurants und Bars, die sich gut und gerne als authentisch bezeichnen lassen. Das Essen ist lecker und günstig und die Flasche Wein kostet kaum etwas.
Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Porto habe ich Dir auch nochmal in einem aktuellen Artikel detailliert aufgeschrieben.
Porto, Matosinhos, Villa Do Conde
1 Tag (Dienstag), Strecke: 45 Kilometer
Nach 2,5 Tagen in Porto haben wir unseren Mietwagen am Flughafen abgeholt. Ein Kleinwagen, in dem ich trotz meiner zwei Meter echt gut Platz hatte.
Wichtig, wenn Du einen Wagen mietest und damit auf der Autobahn fährst: Viele Strecken sind Mautstraßen. Zur Erfassung der Kosten gibt es zwei Möglichkeiten. Es wird einmal über das Kennzeichen erfasst oder über eine kleine Box im Auto.
Die Box muss gemietet werden (ca. 1,90 €/Tag), hat aber den Vorteil, dass die Kosten durch die Mietwagenfirma abgewickelt werden.
Ohne Box musst Du 48 Stunden nachdem Du die letzte Mautstation passiert hast, zu einer Post und unter Nennung Deines Kennzeichens erfährst Du den fälligen Betrag. Bezahlen kannst Du direkt in der Post.
Erster Stopp mit dem Mietwagen war Matosinhos. Und wir waren ein bisschen geschockt. Uns wurde viel vorgeschwärmt, aber eigentlich ist Matosihnos eine Industriegegend, in der es richtig viele Fischrestaurants gibt.
Natürlich haben wir hier auch Fisch gegessen. Aber danach sind wir direkt weiter an der Küste in Richtung gefahren.
Wir haben einige sehr schöne Ecken entdeckt. Verlassene Strände, natürliche Pools und haben dort den Sonnenuntergang mit Blick Richtung New York genossen.
Unser erste Unterkunft außerhalb Portos war in Villa Do Conde. Es war eine Pilgerherberge. Denn erst vor Ort haben wir erfahren, dass es auch in Portugal einen Jakobsweg gibt. Von Porto nach Santiago De Compostello führt hier die Strecke. Dementsprechend viele Pilger waren also in der Stadt unterwegs.
Die Stadt ist ganz nett. Wer aber großes Nachtleben erwartet, ist hier falsch.
Gefahrene Kilometer: ca. 45 Kilometer
Villa Do Conde > Strand > Braga > bei Guimaraes
1 Tag (Mittwoch), Strecke: 100 Kilometer
Vor der Weiterfahrt stand noch ein bisschen Sightseeing in Villa Do Conde auf dem Programm. Die Sehenswürdigkeiten sind überschaubar. Ein Kloster mit angeschlossenem Aquädukt, ein paar schöne Plätze und Kirchen. Das war´s dann auch schon und wir sind weiter an den Strand gefahren.
Wenn man schon mal am Meer ist, kann man sich auch ein bisschen in der Sonne aalen. Nach 3 Stunden Power-Sonnenbaden und Entspannen ging es weiter in die Stadt Braga im Landesinneren.
Hier gibt es in der Innenstadt einiges zu sehen. Unter anderem einen schönen Dom, der 2 Euro Eintritt kostet. Die weiteren Gebäude in der Stadt sind auch sehr nett und können während eines etwa zweistündigen Spaziergangs entdeckt werden.
Außerhalb Bragas wartet mit der Kirche Bom Jesus do Monte ein echtes Highlight. Die Kirche befindet sich auf der Spitze eines Berges und ist bereits aus dem Stadtzentrum zu sehen.
Mit dem Auto kann man ganz bequem bis nach oben fahren und von dort zu Fuß über die verschiedenen Terrassen zu einer kleinen Aussichtsplattform wandern, die 116 Meter unterhalb der Kirche liegt.
Die Kirche gilt als eines der bedeutendsten Pilgerziele Portugals. Auf den Stufen, die zur Kirche hochführen, durchschreiten die Pilger die verschiedenen Stationen des Leidensweg Christis.
Übernachtet haben wir westlich von Braga in einer schicken Ferienanlage mit Pool, Fitnessstudio, Sauna und sehr leckerem Restaurant.
Gefahrene Kilometer: ca. 100 Kilometer
Guimaraes > Wasserfall > Aussichtspunkt “São Leonardo de Galafura“ > Douro Valley > Quinta Do Tedo
Donnerstag
Der zentrale Platz in Guimaraes gilt als einer der schönsten Portugals. Und es könnte wirklich stimmen. Die schönen kleinen Häuser, die vielen Restaurants und Cafés rundherum. So kann man es sich gut gehen lassen. Kristina ist noch ein weitere Besonderheit in den Cafés aufgefallen.
Alle Restaurants haben die gleichen Stühle, die sich nur in den Farben unterscheiden. Dadurch wirkt der gesamte Platz wirklich stimmig.
Es gibt in Guimaraes noch Kirchen und eine kleine Festung zu entdecken. An der Stadtmauer steht der Spruch, der die Stadt berühmt gemacht hat: “Hier wurde Portugal gegründet”.
Von Guimaraes sind wir über einsame Landstraßen durch eine sehr gebirgige Landschaft gefahren. Unser Navi hatte ein paar Probleme und schickte uns zweimal auf Schotterpisten, die für unsere kleines Auto ein unüberwindbares Hindernis darstellten.
Am Ende unserer langen Fahrt standen wir dann auf dem Rücken einer Hügelkette und blickten auf einen Wasserfall. Wir hatten ihn uns aber ehrlich ein bisschen mächtiger vorgestellt. Nach den obligatorischen Fotos hatten wir dann genug von Bergen und Wasserfällen und steuerten das Weinanbaugebiet des Douro Valleys an.
Vom Aussichtspunkt “São Leonardo de Galafura” bietet sich ein atemberaubender Blick über das Tal und die vielen Weinberge. Der Kontrast ist einfach schwer zu beschreiben. In der Mitte fließt der Fluss Douro und links und rechts davon wachsen an den steil abfallenden Bergen die Trauben für den leckeren Portwein. Dazwischen verstecken sich Weingüter in den unterschiedlichsten Größen.
Unsere Unterkunft für die nächsten zwei Nächte wurde das Weingut Quinta do Tedo. Mit nur fünf Zimmern ist es sehr überschaubar und wir wurden bei unserer Ankunft direkt vom Chef und Inhaber Vincent Bouchard herumgeführt.
Gefahrene Kilometer: ca. 160 Kilometer
Quinta do Tedo > Pinhao > Bootstour auf dem Douro > Quinta do Tedo
Freitag
Auf dem Weingut ließen wir es langsam angehen. Erst ein großes Frühstück in der Küche mit den anderen Gästen und erst gegen Mittag fuhren wir die etwa 12 Kilometer in die Stadt Pinhao. Hier läuft alles sehr gemächlich. Highlight der Stadt ist auf jeden Fall der nette kleine Bahnhof, der wieder mit vielen Fliesen verziert ist.
Von hier starten einmal wöchentlich Touren mit einer historischen Dampfeisenbahn durch das Tal statt. Für Eisenbahn-Enthusiasten ist das bestimmt ein Höhepunkt.
Wir haben uns für die Boots-Variante entschieden. Eine Stunde lang schipperte uns das Boot über den Douro und wir konnten uns Weinberge und Quintas vom Wasser aus ansehen.
Nach der Bootsfahrt legten wir noch einen Abstecher bei Sandeman ein. Hauptgrund war aber der Ausblick von dem extrem hoch gelegenen Weingut.
Den Nachmittag ließen wir dann am Pool unserer Quinta ausklingen.
Gefahrene Kilometer: ca. 50 Kilometer
Quinta do Tedo > Lamego > Porto
Samstag
Unser letzter Tag on the road. Wieder gab es erstmal ein sehr reichhaltiges Frühstück bevor wir uns von der Quinta verabschiedeten.
In Richtung Porto legten wir einen kurzen Zwischenstopp in der Stadt Lamego ein. Hier gibt es ebenfalls eine Kirche auf einem Berg, die ein bisschen an die in Braga erinnert.
Über fast leere Autobahnen fuhren wir nonstop durch nach Porto. Unser Flug sollte am Sonntag morgen um 7:00 Uhr gehen. Deswegen haben wir uns für eine Unterkunft etwas außerhalb entschieden. Die Gegend nennt sich Foz do Douro und liegt genau dort wo der Fluß Douro in den Atlantik mündet.
Hier konnten wir noch ein letztes Mal Sonne tanken. Ein letztes Mal am Meer spazieren gehen und Sand zwischen die Zehen bekommen.
Gefahrene Kilometer: ca. 160 Kilometer
9 Gedanken zu „Roadtrip Portugal: Mit dem Mietwagen rund um Porto“
Von Porto war ich auch begeistert, die Umgebung habe ich leider nicht gesehen – wenn man sich diesen Artikel durchliest, eindeutig ein Fehler. Besonders von den Fotos bin ich beeindruckt 😀
Liebe Grüße, Iris
Hi Thomas!
Porto hat mir auch sehr gut gefallen. Deine tollen Fotos versetzen mich gleich zurück. Von der Umgebung habe ich leider auch nicht so viel gesehen, aber meine Wege werden mich hoffentlich noch einmal nach Portugal führen.
Liebe Grüße, Theresa
Porto steht auf meiner Liste nachdem ich das Video vom Dortmundermädel gesehen habe. Die Kombi etwas um Porto herum im Roadtrip zu erleben war eine Idee und so bin ich auf Deinen tollen Blogpost gekommen. Lieben Dank für die schönen Bilder und Eindrücke. Wenn es mal (endlich) konkreter wird, komme ich sicher noch einmal auf Dich zu 😉
Hi Tanja,
schön, dass Dir der Artikel gefällt.
Wir waren beide total überwältigt von Porto und vor allem der Umgebung. Mit dem Auto kommst Du easy rum und es gibt soviel zu entdecken.
Ich kann so einen Roadtrip nur empfehlen.
Ger darfst Du Dich bei mir melden, wenn Du noch Fragen hast.
Viele Grüße
Thomas
Hallo!
Wir haben Porto mit einem Mietwagen für 12 Tage im September 2024 gebucht.
Meine Frage: Habt Ihr bei Eurem Roadtrip die Übernachtungen im voraus gebucht oder jeweils direkt vor Ort adhoc gebucht. Was ist hierbei zu empfehlen. Einfach nach Locations suchen, oder zu Hause aus Katalogen oder per Internet recherchieren und reservieren?
Vielleicht habt Ihr ja einen Tipp?
Viele Grüße
Wolfgang und Petra
Hallo Ihr 2, danke für euren Kommentar.
Schön, dass ihr auch nach Porto reist. Ein Mietwagen ab Porto ist ideal, um den Norden Portugals zu entdecken.
Wir haben unsere Unterkünfte immer spontan von unterwegs gebucht. Da wo es schon war, haben wir uns bei den gängigen Plattformen was Schönes gesucht und sind dort geblieben.
Gerade mit einem eigenen Auto seid ihr da ja super flexibel und könnt auch einen größeren Umkreis um eine Sehenswürdigkeit oder Stadt nutzen.
Wir hatten keine Probleme damit, spontan unterzukommen.
Viel Spaß im September
Kristina & Thomas
Hey ihr zwei,
ein wunderbarer Artikel über euren Trip, versetzt mich gleich in unseren Nordportugal-Trip zurück <3 Porto ist ein Klassiker und get immer. Auch mich hat Guimaraes sehr beeindruckt, es ist weniger touristisch als Porto und es war schon ein cooles Gefühl, in der "Wiege Portugals" zu verweilen, wo Portugal damals geboren wurde als Land. Braga mit der Bom Jesus Kirche, ein Träumchen 🙂
Ich kann außerdem Viana do Castelo sehr empfehlen. Ähnlich zu Guimaraes eher wenig von Touristenmassen frequentiert und am Meer liegend, hat es ebenso zuckersüße bunte Häuschen in der Innenstadt zu bieten und leckeres Essen.
Liebe Grüße aus Wien,
Stefanie